Susanne Meyer ist Designerin und leidenschaftliche Gestalterin. Nach der Ausbildung zur Fashion Assistant und einer Fachhörerschaft in Modedesign gründete sie 2013 ihr eigenes Label Susns Zürich. In ihrem Atelier entstehen zeitlose One-Size-Damenkollektionen mit handwerklicher Präzision.
Susanne, du hast an der STF zuerst die Ausbildung zur Fashion Assistant/in (heute: Fashion Spezialist/in BP) gemacht, danach eine Fachhörerschaft in Modedesign absolviert. Wie kam es zu diesem Entscheid?
Ich wollte unbedingt den Umgang mit verschiedensten Stoffen und die Schnitttechnik von Grund auf lernen. Das Textile hat mich schon immer fasziniert – und die STF bot genau das technische Fundament, das ich gesucht habe.
Was hat dir am meisten an deinem Studium gefallen?
Ganz klar: die technische Ausbildung und der grosse Nähsaal. Dort standen alle Maschinen bereit – es war ein Ort des Tuns, ein Raum voller Möglichkeiten. Ich habe das gemeinsame Arbeiten dort sehr geschätzt. Wir haben miteinander Verarbeitungsmethoden ausprobiert, diskutiert, verbessert. Dieser Austausch war unglaublich inspirierend.
Gab es ein Erlebnis, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Viele. Aber das Schönste war tatsächlich dieses kollektive Schaffen im Nähsaal. Es war kein Wettbewerb, sondern ein Miteinander – wir haben voneinander gelernt. Und dabei habe ich auch gespürt, wie vielfältig das textile Arbeiten sein kann.
Du hast 2013 dein eigenes Label Susns Zürich gegründet. Was machst du genau?
Ich entwerfe und produziere One-Size-Damenbekleidung in Kleinkollektionen. Besonders liebe ich den kreativen Prozess – von der Idee über den Schnitt bis zur Verarbeitung. Dabei geht es mir immer auch um funktionale Lösungen und um eine edle, langlebige Verarbeitung. Mein Atelier ist mein kreativer Spielplatz.
Was gefällt dir an deiner Arbeit am meisten?
Dass ich alles selbst gestalten kann. Ich liebe die Schnittentwicklung, das Experimentieren mit Materialien und das handwerkliche Arbeiten. Es ist wie ein Zusammenspiel aus Form, Funktion und Gefühl.
Inwiefern hilft dir deine Ausbildung heute noch?
Ich greife täglich auf das technische Wissen zurück – besonders die Verarbeitungstechniken, die ich an der STF gelernt habe, sind in meinem Arbeitsalltag zentral.
Gab es etwas, das dir den Start in die Selbständigkeit erleichtert hat?
Ich konnte mir zu Beginn mit einem ehemaligen Mitschüler die Maschinen teilen – das war sehr hilfreich.
Was würdest du jemandem sagen, der über ein Studium an der STF nachdenkt?
Konzentriere dich zuerst auf das Technische, bevor du ins Kreative eintauchst. Das solide Handwerk ist das Fundament für alles, was danach kommt.
Und wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?
Ganz einfach: so weitermachen wie bisher. Mein Ziel ist es, weiterhin mit Freude zu arbeiten – im Atelier, mit Stoffen, mit Schnitten, mit Bildern. Es ist ein Weg, den ich liebe.
Fotos: Caroline Minjolle und Susanne Meyer