Luca Hasler ist Gründer des St. Galler High-End-Herrenmodelabels Luca Ferreira und gestaltet klassische, zeitlos elegante Mode für qualitätsbewusste Kunden. An der STF hat er gelernt, wie man Kreativität und Business verbindet.
Luca, schön, dass du dir Zeit nimmst. Magst du uns zuerst erzählen: Wer bist du – und was machst du?
Klar. Ich bin Luca, Gründer und Designer von Luca Ferreira, einem Herrenmodelabel aus St. Gallen. Ich entwerfe Mode für Männer, die Qualität und Persönlichkeit schätzen. Vom Design bis zum Verkauf mache ich alles selbst.
Wann hat dich die Mode zum ersten Mal so richtig gepackt?
Ich glaube, das war schon als Kind. Ich habe stundenlang in Magazinen geblättert, bin gern ins Museum gegangen. Irgendwann war klar: Mode ist mein Ausdruck. Sie ist nicht laut – aber stark. Und sie erzählt Geschichten. Das hat mich fasziniert.
Du hast BSc (Hons) Textile Business Management an der STF studiert. Warum hast du dich damals für uns entschieden?
Die STF war für mich die perfekte Kombination: spezialisiert, praxisnah, mit einem echten Bezug zur Branche. Ich wollte nicht einfach nur kreativ sein – ich wollte verstehen, wie man eine Marke führt. Und genau das habe ich dort gelernt.
Was hat dich während des Studiums besonders inspiriert?
Die Dozierenden, die selbst aus der Praxis kamen. Man spürt, wenn jemand mit echter Leidenschaft unterrichtet. Das hat mich mitgezogen. Besonders eindrücklich war das Projekt, bei dem wir gemeinsam mit einem realen Unternehmen ein Produktkonzept entwickeln durften – da habe ich zum ersten Mal gespürt, dass unser Wissen direkt in der Praxis ankommt und echte Relevanz hat.
War das Studium immer einfach?
Definitiv nicht. Ich war gleichzeitig angestellt, arbeitete an eigenen Projekten und studierte nebenbei – das war oft eine grosse Herausforderung. Aber genau das hat mir Struktur beigebracht – und den Fokus. Ich wusste, wofür ich das mache.
Und wofür machst du es?
Für Menschen, die sich in Kleidung wiedererkennen wollen. Die Qualität spüren wollen. Ich will, dass jemand ein Stück von Luca Ferreira trägt und sich denkt: Das bin ich. Kein Fast Fashion, kein Lärm – sondern Haltung, Stil und Substanz.
Deine Marke wirkt sehr klar, fast ruhig – trotzdem voller Tiefe.
Genau das ist mein Ziel. Ich finde Schönheit in den kleinen Dingen – in einer Wand in Marokko, einem Schatten in Sri Lanka oder im Licht in Italien. Ich sehe ein Muster und weiss sofort: Das gehört auf Stoff. Und daraus entsteht dann zum Beispiel ein Seidenhemd, das jetzt fester Bestandteil meiner Kollektion ist.
Gibt es etwas, das du aus dem Studium heute täglich brauchst?
Das strategische Denken: Wie baue ich eine Marke auf? Wie bewege ich mich am Markt? Und auch: Wie denke ich in Prozessen – vom Design über die Produktion bis zum Kunden. Diese Tools sind Gold wert.
Du hast in kurzer Zeit viel aufgebaut. Was war dein erster Schritt nach dem Studium?
Ich war zuerst Head of Sales bei JUCAN. Das war wichtig für mein Verständnis vom Vertrieb. Aber ich wusste schnell: Ich will meine eigene Vision verwirklichen. Also habe ich mein Erspartes genommen – und Luca Ferreira gegründet.
Mutig!
Ja – und manchmal auch beängstigend. Aber wenn man weiss, wofür man es tut, geht man weiter. Und wenn ich heute in meinem Showroom stehe und sehe, wie jemand ein Teil anprobiert, lächelt und sich aufrichtet – dann weiss ich: Es hat sich gelohnt.
Was ist dein grösstes Ziel?
Ich will Luca Ferreira international etablieren. Nicht als Massenmarke – sondern als Brand mit Haltung. Für Männer, die wissen, wer sie sind. Und was sie tragen wollen.
Was würdest du jemandem sagen, der heute an der STF startet?
Nutzt das Netzwerk. Traut euch, eigene Projekte anzustossen. Bleibt neugierig. Und habt Geduld. Gute Dinge brauchen Zeit. Und: Wer bereit ist, mit ganzem Herzen dranzubleiben, kann weit kommen.
Luca, danke für das spannende Gespräch.
www.lucaferreira.com
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Studiengang BSc (Hons) Textile Business Management